Rückblick – Diagnose Brustkrebs

Ich schließe meine Augen und es läuft wie in einem Film ab

Ich kann nur sagen, wenn es geht bitte jemanden mitnehmen wenn ihr eure Ergebnisse der Stanzbiopsie abholt.

Bei mir war es so, dass mein Mann nicht zu Hause war (Anschlussheilbehandlung nach seiner MS Diagnose). Die Kinder (meine beiden Stiefkids) sind hunderte von Kilometer weit weg.

Das komische dabei war auch, dass mir die Ärztin in der Radiologie nach der Stanzbiopsie auf meine Frage wie lange es wohl dauert bis man ein Ergebnis mitgeteilt bekommt, antwortete, dass es in 3 Tagen da sein würde. Also da es Montag war habe ich mir einfach gesagt spätestens Freitag habe ich das Ergebnis. Ich würde dann angerufen werden, sagte sie mir.

Ablauf :

  • Mo., 25.09.17 Stanzbiopsie.
  • Donnerstag,  3 Tage nach der Biopsie, kein Anruf, Spannung steigt noch mehr. Ich sagte mir aber, dass ich am nächsten Tag bestimmt einen Anruf bekommen würde, auch nix. D. h. für mich, dass ich das ganze Wochenende noch zittern musste, wenn da nicht noch mein Mann wäre, der auch noch nicht gestresst sein darf…
  • Montagvormittag (also am 2.10.17) wartete ich noch ab, aber dann nachmitags habe ich zum Hörer gegriffen und rief in die Radiologie an. Ich erfahre, dass das Ergebnis schon bei meiner Frauenärztin liegt. Ich beende das Gespräch und rufe gleich meine Gyn an. Dort sagte man mir, dass die Radiologie die Ergebnisse mitteilt und ich dort nochmal anrufen soll. Auf mein Drängen hin hat sie dann noch gesagt, dass es nicht gut aussehen würde. Damit hatte ich schon gerechnet.
  • Ich rufe die Radiologie nochmal an. Sie sagen mir nochmal, dass ich die Frauenärztin konsultieren soll.

Meine Brustkrebs-Diagnose

„Sie haben Brustkrebs“

Ich bin dann einfach hingegangen und habe nach der Frauenärztin gefragt, die mir auch gleich das Ergebnis mitteilen wollte, ich ihr aber zuvorkam und sagte, „ich habe Brustkrebs, oder?“ (Ich wollte nicht, dass dieser Satz „Sie haben Krebs“ mein ganzes Leben lang in meinem Ohr klingt, lieber es kam von mir). Sie nickte und sagte im gleichen Zug dazu, dass es in nächster Zeit sehr viele Termine auf mich zukommen würden.

Als ich nach Hause kam und allein dastand, war es mit dem immer Starksein schluss. Mensch habe ich wie ein Schlosshund geheult. Kurz danach bin ich dann zu meiner Nachbarin, der ich Tage davor über meine Befürchtung erzählt hatte. Ich habe mich mit ihr mehr als eine halbe Stunde unterhalten. In der Zeit hat mein Mann versucht, mich zu Hause zu erreichen (7 Mal, da möchte ich nicht wissen, wie angespannt er war).