Ich und die MS (ppMS)

Im März werde ich 60. Das habe ich mit 20 nicht einmal geträumt, dass ich auch mal 60 werde. Nicht, dass ich dachte nicht so lange zu leben. Nee, nee!!! Ich dachte einfach, die Zeit bis man die 60 erreicht ist so unendlich, dass es eine Ewigkeit dauern wird bis ich (vielleicht mal) auch diesen Zeitpunkt erreichen werde.  Bin immer noch ein bisschen perplex, dass es doch und vor allem auch so schnell passiert ist. Nun ja …, dies ist aber halb so wild und damit komme ich eigentlich gut zurecht. Viel viel schlimmer und für mich immer noch unfassbar ist die Diagnose, die ich vor 7 Monaten in einem Krankenhaus erhalten habe. Diese lautete: „Sie haben die primär progrediente Multiple Sklerose“ – die schleichende Form dieser gemeinen Bestie gegen die bis Januar noch gar kein Medikament gab und die nach wie vor als unheilbar gilt. Mein bester Freund, Helfer und Wächter, der mich mein Leben lang absolut zuverlässig gegen jede Krankheit geschützt hat, hat sich gegen mich gewandt. Es geht um mein (ausgesprochen starkes) Immunsystem, das leider durcheinander gekommen ist und meine Myelinscheiden mit einem Feind verwechselt hat.  Und … mein Immunsystem nimmt seine Aufgaben sehr ernst, hat auch (aus heutiger Sicht – leider) unvorstellbar viel Power.

Wenn ich dann 4 Wochen nach meiner Diagnose erfahre, dass bei meiner Frau auch noch Brustkrebs diagnostiziert wurde, dann wird einem ganz schlecht und es gibt dann viele sehr ernsthafte Fragen, auf die es leider keine Antwort gibt.  Sollte man aber diese Fragen ganz logisch beantworten, bringt man ganz locker ein seit Jahrhunderten existierendes System zum totalen Zusammenbruch.

Nach und nach werde ich hier alles auseinander nehmen und so weit es möglich ist ein Update geben. Meine Frau und ich wollen kämpfen, für Mitbetroffenen eine Stütze sein und, soweit es geht, auch helfen.

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