Reparatur im Gange

Ich bin, wie schon mal erwähnt, mit wenig Geduld geboren. D. h. aber nicht, dass ich nicht unterscheiden kann, zwischen irgendetwas was mehr und was weniger Geduld benötigt 😉

In Sachen Brustkrebs und der ganzen Vorgänge muss ich aber leider einsehen, dass es nicht so läuft wie ich es mir vorstelle. Eigentlich habe ich seit September 2017 das Gefühl, dass alles um mich herum rückwärts läuft. Das Erstaunliche dabei ist, dass ich mich trotzdem nicht unterkriegen lasse. Ich zähle einfach mal die Dinge bzw. Ereignisse auf:

  • Port-OP wurde am 24.11.2017 durchgeführt, 2 Wochen nach dem eigentlichen Termin, wo sie hätte stattfinden sollen.
  • Mag sein, dass die Port-OPs für die Operateure mittlerweile zur Routine wurden, ich glaube aber, dass man nie vergessen sollte, wie unterschiedlich die Menschen sind. Bei mir ist es schwierig die Venen zu finden. Unter örtlicher Betäubung bekommt man ja alles mit, was da abläuft und ich muss ehrlich sagen, es hat lange gedauert und ich hatte schon ein wenig Panik.
  • Am darauffolgenden Montag (27.11.2017) dann die erste Chemotherapie und mein Port hat gestreikt. Die Wunde war noch zu geschwollen und die Kochsalzlösung hat richtig gebrannt, so dass sich mein Onkologe entschloss, mir die Infusion durch den Arm zu verabreichen. Mein Port soll etwas tiefer liegen als es normalerweise üblich ist (so mein Onkologe).
  • Die Chemotherapie mit Paclitaxel hätte 12 mal stattfinden sollen, bei mir war aber schon nach 3,5 mal „Feierabend,“ da die Nebenwirkungen zu stark waren (Polyneuropathie in den Fingern und Füßen).
  • Brust-OP im April 2018 mit Entfernung von 12 Lymphknoten anstatt nur des Wächter-Lymphknotens, den man aber nicht gefunden hat. In so einem Fall (ca. 3% aller Fälle) werden sämtliche Lymphknoten des Level I entfernt.
  • Am Morgen nach der OP kam ein Arzt zur Visite und das Erste was er mich fragte war, „Sie haben keinen BH?“
    In keinem der Gespräche davor wurde das Thema Spezial-BH angesprochen. Ich mache ja keine OPs, also verlasse ich mich schon auf diejenigen, die sich damit beruflich befassen. Im Internet, wenn man auf die schnelle so etwas sucht, stößt man auf widersrpüchliche Aussagen. Mal steht irgendwo, dass die Krankenkassen die Kosten für die Spezial-BHs nur bei Mastektomie übernehmen, mal steht, dass man während des KH-Aufenthaltes dbzgl. beraten wird.

Ich würde mich über Deine Erfahrung freuen, ob eigene oder von Familienangehörigen / Freunden / Bekannten usw. Somit hilfst Du auch jemanden der gerade seine Diagnose bekommen hat und im „Jungel“ steht. Bei mir war es nicht einfach nur lächeln und weiter sondern weinen, Schmerzen, psychische Probleme, Hilfslosigkeit u.a. wenn ich an meinen Mann und seine MS Diagnose denke.

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